Rohkostwanderung im schönen Deutschland

…oder „essbare Schüsseln“ und müde Pfoten

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute doch so nah :)…dachten wir und zogen los – meine Tochter und ich mit einigen Hunden. Damit du mal siehst, was wir so treiben, wenn ich nicht gerade Seminare und Kurse organisiere oder durchführe… In der Natur fühle ich mich doch immer noch am Wohlsten…der nötige Ausgleich! Lange war es her, dass ich mit Sack und Pack unterwegs war – vor 16 Jahren lief ich den Appalachian Trail in Amerika. Vorher mal in Frankreich, Schottland oder sonstwo… Die Ausrüstung (Zelt, Rucksack, Schlafsack) ist immer noch gut in Schuss…nur die Gummiteile meines Rucksacks haben gelitten – aber die brauch ich sowieso nicht. Jetzt sind die Kinder älter und ich kann wieder loslaufen! Yippeee!

Mit Rohkost bin ich vorher noch nicht über mehrere Tage gewandert und so war ich gespannt wie es sein würde. Wir stopften unsere Rucksäcke voll mit leckeren frischen Früchten und Gemüse, Nüsse, etc. Na ja…so voll wir halt tragen konnten ;). Hart musste alles sein, damit es nicht zermatscht wird. Nur bei den Tomaten nahmen wir für meine Tomaten-vernarrte Tochter einige in einer Dose mit. Ach, und am Anfang noch Proviant in einer Tüte…die halbe Melone musste einfach noch mit ;)…und einige Nektarinen schmuggelten sich auch noch dazu und ich ließ sie gewähren…wollten sie doch sowieso bald gemummelt werden. Das schöne daran ist, ob man nun literweise Wasser mitnimmt (ok, hätte auch filtern können bzw. aus einer der Quellen trinken können…aber man weiss ja nie…in der Wildnis Deutschlands :D)…oder ein paar leckere Melonen…das Gewicht ist ähnlich, Flüssigkeit liefert auch beides, aber die Melonen enthalten auch noch Nährstoffe und Zucker… Wenn man Wildkräuter isst und die Melonenschalen (so sie denn Bio sind) mitisst, erhält man auch wichtige Salze.

Ganz viele kleine fertige Mahlzeiten in Form von Äpfeln, Bananen, Karotten, etc.  Ja, so sah unser Proviant am ersten Tag aus – das gibt Muckies ;)… Gut, dass es leichter wird, je mehr man isst. 🙂

Picknicken auf der Wiese…was gibt es Schöneres nach einem anstrengenden Tag (geübt waren wir beide nicht).

Der schöne Odenwald…

Ich schau zwar etwas lustig drein…aber wollte dir unbedingt den Haarschmuck zeigen, den Jessica mir gebastelt hatte :). Ist der nicht schön?

Ja, und das allerbeste…ist die Melone ausgelöffelt, kann man sie auch noch als kompostierbare (wenn man sie nicht isst) Schüssel nutzen! Hier gab es Tomaten, Gurke, Avocado mit Wildkräutern…

Die Hunde liebten jede Abkühlung…und ließen sich der Reihe nach in die Pfütze plumpsen. 🙂 Für sie hatte ich Futter an einer Stelle hinterlegt… Sie bekommen noch ihre eigenen Rucksäcke, in denen sie ihr Futter selbst tragen können.

Tja, und dann bekamen sie Abkühlung…und wir auch ;). Mein gutes Cape…zwar nicht perfekt mit Rucksack, aber erfüllte seinen Zweck. Menschen sind schon komisch…Fell drauf, Fell runter, noch ein Fell drüber…

Und dann wurden wir richtig nass…die Gewitterfront über uns, machten wir kurz Rast. Jessica sprang in strömendem Regen lieber durch die entstandenen Wassermassen…und ich versuchte krampfhaft, einigermaßen trocken zubleiben…denn die Hunde verkrochen sich ständig unter mein Cape, unter dem es bald nasser war als auf dem Cape ;).

Ja, lustig war’s…die 3 Tage. Froh gelaunt und singend stampften wir einen Nachmittag durch den Regen…und genossen die Tropfen, schlupften unter Bäumen unter und lauschten den Tieren. Wir fanden in einigen Pfützen, die schon eher zu kleinen Teichen ausarteten, zahlreiche Kaulquappen und allerlei Läufer und Käfer…ja, sogar Molche! Alte Kindheitserinnerungen wurden wach… 🙂 Rehe, Hase, Fasan sahen wir und ein Schmetterling ließ sich von uns transportieren. Bellende Rehe so nah hatte ich vorher auch noch nicht gehört…was für ein Organ! Wir waren uns beide sicher…das wiederholen wir. Der nächste Weg ist schon rausgesucht…jetzt brauchen wir noch einige Tage Zeit am Stück.

Bist du auch schonmal mit Sack und Pack gewandert?? Was sind deine Erfahrungen?