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15
Apr.

Bärlauch – Wildkräuter im April

 

Bärlauch

(Allium ursinum)

Bärlauch Blüte
Bärlauch Blüte

Ich möchte dir heute ein wunderbares Wildkraut vorstellen, dass ich gerade sehr liebe…und es nutze, da die Saison ja sehr kurz ist. Lass ihn dir schmecken!!

Der Bärlauch ist ein Verwandter des Knoblauch und ist in fast ganz Europa zu finden. Der Bärlauch, der inzwischen wieder gerne in der Küche verwendet wird, wächst wild in Auen und Wäldern.

Wenn man Spazieren geht und am Bärlauch vorbei kommt, dann kann man leicht den typischen Geruch wahrnehmen. Verantwortlich dafür ist das schwefelhaltige ätherische Öl, das für diesen Lauchduft verantwortlich ist. Immer wenn ich im Frühling an jungem Bärlauch vorbeigehe, atme ich tief ein und freue mich am Duft.

Es gibt tatsächlich viele Menschen, die sich im Frühjahr auf frischen Bärlauch freuen, man nennt sie auch gerne die „Bärlauchzeit“, die von März bis April geht. Und so gibt es Jahr für Jahr zu dieser Zeit Salat mit Bärlauch, Suppen mit Bärlauch, Quark und Brotaufstriche und vieles mehr. Und für all die Menschen, die den Bärlauch nicht vertragen, gibt es ja immer noch die Möglichkeit, die Bärlauchblätter und -zwiebeln in etwas Milch einzulegen und dann die Milch zu trinken.

Die Blätter des Bärlauch, die man üblicherweise im Frühjahr sammelt, eignen sich gut für Suppen und Saucen.

Leider geht das Aroma und vor allem die Wirkstoffe des Bärlauch beim Trocknen ziemlich stark verloren, man sollte also immer frischen oder eingefrorenen Bärlauch verwenden.

Bärlauch als Heilpflanze

Schon im alten Rom wurde der Bärlauch als Arzneipflanze verwendet.

Ein volkstümlicher Name des Bärlauch ist Waldknoblauch, dieser Name deutet auf seine enge Verwandtschaft mit dem Knoblauch hin.

Man verwendet die jungen Blätter des Bärlauchs.

In rohen und kleingeschnittenen Blättern oxidiert der schwefelhaltige Inhaltsstoff Alliin zum medizinisch wirksamen Allicin. Dieses Allicin ist ein natürliches Antibiotikum, das Pilze abtöten kann.

Der Bärlauch hilft aber auch bei Verdauungsbeschwerden, bei Magen-Darm-Problemen und gegen Blähungen, Bärlauch regt den Appetit an und er senkt den Cholesterinspiegel. Bärlauch ist hilfreich für die Funktionen von Leber- und Galle, er regt die Harnbildung an, Bärlauch senkt den Blutdruck, er hat eine regulierende Wirkung auf den Fettstoffwechsel und schützt sogar gegen Arterienverkalkungen.

Traditionell wird der Bärlauch auch gegen Darmparasiten eingesetzt.

Im Bärlauch ist außerdem sehr viel Vitamin C enthalten, er enthält auch viele gesunde ätherischen Öle. So zum Beispiel schwefelhaltiges Lauchöl, das die Leber und die Galle anregt und auf den Fettstoffwechsel normalisierend wirkt. Im Bärlauch sind zudem viele Mineralsalze in hohen Konzentrationen enthalten, zudem Schleimstoffe, die die Ausscheidung von Sekreten aus den Atemwegen fördern.

Bärlauch

Bärlauch

 

Bärlauch hat einen fast zwanzigfach höheren Adenosingehalt als der Knoblauch. Dieses Adenosin hat die positiven Eigenschaften der Vitamine A und C und des Mineralstoffes Selen zusammen in sich vereint.

Besonders wichtig sind die Auswirkungen des Bärlauch auf Magen und Darm: Er heilt eine erkrankte Darmflora, dabei werden aber nur die Darm-Pilze abgetötet, die der natürlichen Darmflora fremd sind. Natürliche und nützliche Pilzstämme im Darm verschont der Bärlauch, so daß eine natürliche Darmflora wieder aufgebaut werden kann.

Es empfiehlt sich daher, nach jeder Darmbehandlung mit z.B. Penicillin regelmäßig Bärlauch zu sich zu nehmen, so daß der Darm sich wieder normalisieren kann.

Übrigens hat ein zehntausendstel Gramm Allicin die gleiche Wirkung wie 25 Einheiten Penicillin. Dies wurde schon im Jahre 1944 eine amerikanische Studie bewiesen und so das Allicin (und somit den Bärlauch) als natürliches Antibiotika bewiesen.

Bärlauch steigert auch die Durchflußgeschwindigkeit des Blutes in den Adern um nachgewiesenen 30 %. Er enthält Adenosin, das die kleinsten Gefäße erweitert. Zudem verhindert Bärlauch das Verkleben der roten Blutkörperchen aneinander. Kurz gesagt: Wer Durchblutungsbeschwerden hat, sollte Bärlauch zu sich nehmen!

Aber das ist noch nicht alles:
Wussten Sie schon, daß der Bärlauch die positiven Eigenschaften der folgenden drei Heilkräuter in sich vereint?

Bärlauchblüte
Bärlauchblüte

Die des Knoblauch, der die periphere Durchblutung steigert, die des Ginkgo biloba, der die Gehirndurchblutung erhöht und die der Echinacea, die das Immunsystem stärkt und belebt?

Im Bärlauch sind 30% mehr schwefelhaltige Stoffe enthalten als im Knoblauch. Die Cholesterinwerte im Blut werden reguliert und so das Ablagern von Cholesterin vermindert.

Man sagt dem Bärlauch auch nach, daß er das Sexualverlangen bei Männern und Frauen anregt.

Auch bei Hautproblemen wie Akne, Ekzemen und Ausschlägen ist der Bärlauch ein empfehlenswertes Kraut.

Zudem hat der Bärlauch eine entschleimende Wirkung, er löst Verschleimungen und wirkt auswurffördernd. Dabei beruhigt er die Atemwege. Er regt den Appetit an lindert Schwächezustände, ist wassertreibend und verleiht dem Stuhl das notwendige Volumen.

Bärlauch wirkt entgiftend, so befreit er unseren Körper z.B. von Blei.

Der Bärlauch ist hervorragend geeignet im Rahmen einer Frühjahrskur. Nach den langen Wintermonaten kann der Darm und der Stoffwechsel durch den Bärlauch wieder zu mehr Leistung stimuliert werden, der Körper kommt wieder auf Touren. Zusammen mit der Brennessel, der Bachkresse, dem Löwenzahn und dem Gundermann wird die Wirkung zudem noch verstärkt.

Der Bärlauch hilft uns übrigens auch, Umweltbelastungen besser zu ertragen: Er hilft dem Körper, giftige Schwermetalle wie Blei auszuscheiden, das gilt auch für andere Umweltgifte. Zudem wird die Anzahl der Killerzellen im Blut erhöht, was das Immunsystem stärker und effektiver werden läßt.

Bärlauch

Bärlauch

 

 

Sagen über den Bärlauch

Eine alte Bauernregel besagt:
Bärlauch im Mai erspart das ganze Jahr den Arzt und die Arznei.

Der Bärlauch bekam seinen Namen angeblich daher, weil die Bären nach ihrem Winterschlaf sich ihren Bauch mit diesem Kraut vollfraßen. Man dachte, daß sie deswegen zu ihren Bärenkräften kamen.

Einen anderen Hinweis auf den deutschen Namensursprung des Bärlauchs gibt es von Dioskurides, denn der sagte: „Er treibt die Monzeit der Frauen und so er in Meerwasser gesotten wird, eröffnet er die verschlossene Bärmutter, wenn die Frauen darin sitzen und sich bähen.“

„Iss Porree im Frühling und Bärlauch im Mai,
dann haben die Ärzte im nächsten Jahr frei!“
Ein altes englisches Sprichwort

Kräuterpfarrer Künzle sagte über den Bärlauch: „Er reinigt den ganzen Leib, treibt kranke, verhockte Stoffe aus, macht gesundes Blut und vertreibt und tötet giftige Stoffe.“ – Was inzwischen auch wissenschaftlich belegt ist.

Aussehen des Bärlauch

Der Bärlauch ist eine Zwiebelpflanze. Er duftet intensiv nach Knoblauch und kann ganze Areale bedecken.

Der Bärlauch bildet meistens 2 Blätter aus, die an einem Stiel aus der Zwiebel wachsen. Die Blätter sind leicht ellipsenförmig und lanzettlich.

Die kleinen Blüten sind weiß und haben einen Durchmesser von maximal 2 cm. Sie haben eine wunderschöne Sternenform.

Volksnamen

Hexenzwiebel, Wilder Knoblauch, Wilder Knofel, Zigeunerlauch, Knoblauchrauke, Waldknoblauch, Waldherre, Ramsen, Wilder Knoblauch, Bärenkraut, Bärenlauch, Judenzwiebel, Latschenknofel, Wurmlauch, Zigeunerzwiebel

Wo findet man den Bärlauch?

Der Bärlauch wächst gern schattig, in einem kalkhaltigen, humosen, nährstoffreichen, lockeren, feuchten Boden. Er kommt häufig in Laubmischwäldern oder speziell in Buchenwäldern vor, generell bevorzugt er einen hohen Grundwasserspiegel (z.B. an einem Flussufer). Er bildet meist ausgedehnte Bestände.

Verwechslungsmöglichkeiten – Verwechslungsgefahren

Den Bärlauch erkennt man daran, daß er nach Knoblauch duftet, wenn man seine Blätter reibt.

Die jungen Blätter des Aronstab sehen etwas aus wie die des Bärlauch, sie duften jedoch nicht. Wenn man ein solches Blatt in den Mund bekommt, brennt es unangenehm im Mund, für einige Stunden. Das Blatt bitte sofort wieder ausspucken!

In der Herbstzeitlose ist ein Giftstoff enthalten, das Colchicin.
Dieser Giftstoff kann Lähmungen auslösen, ja sogar tödlich sein. Die Herbstzeitlose duftet auch nicht nach Knoblauch, wächst aber leider zum Teil genau dort, wo auch der Bärlauch wächst, teilweise sogar in direkter Nachbarschaft.

Giftwirkung der Herbstzeitlose
Schon ein Blatt ruft erste Vergiftungssymptome hervor.
Fünf Blätter können schon tödlich sein.
Zehn Blätter sind garantiert tödlich.

Maiglöckchenblätter wachsen normalerweise erst nach der typischen Bärlauchzeit. Sie sind giftig und können Herz- und Magenprobleme verursachen.

Deshalb: Nur selbst sammeln, wenn man weiß, was man da so sammelt und immer wieder die Geruchsprobe durchführen.

Inhaltsstoffe des Bärlauch

Fast wie im Knoblauch finden sich Inhaltsstoffe, die den Bärlauch sehr gesund machen, überwiegend aber Schwefelverbindungen und ätherische Öle: Methylcycteinsulfoxid und dessen Abbauprodukte Methylallylthiosulfonat und Methanthiol, Dimethylthiosulfonat und Divinylsulfid. Enthalten sind aber auch Mineralien, Spurenelemente wie Eisen, Vitamin C, Mangan, Magnesium, die Vitamine B1 und B2.

Wirkung und Anwendung von Bärlauch

  • Bärlauch ist blutzucker-und cholesterinsenkend
  • Appetitanregend
  • Blähungen
  • Bronchitis
  • Antibiotisch
  • Entschlackend
  • Senkt den Cholesterinspiegel
  • Frühjahrskur
  • Schleimlösend
  • Desinfizierend
  • Verdauungsbeschwerden
  • Arteriosklerose
  • Hautausschläge
  • Stärkt das Immunsystem
  • Wirkt durchblutungsfördernd
  • Entzündungshemmend
  • Verdauungsstörungen
  • Bluthochdruck
  • Pilztötend

 

Verwendete Pflanzenteile

Man verwendet die jungen, am besten frischen, Blätter.

Die Bärlauch-Zwiebel ist erheblich kleiner als die des Knoblauch, wird daher seltener verwendet.

Vorsicht bei der Ernte im Freien!
Es besteht eine Verwechslungsgefahr mit dem Maiglöckchen. Den Bärlauch erkennt man am besten daran, daß man ihn zwischen den Fingern reibt: Es bildet sich dann der typische Knoblauch-Geruch.

Bärlauch, der Knoblauch ohne Nebenwirkungen
Jeder, der Knoblauch mag, wird den Bärlauch lieben: Bärlauch schmeckt dem Knoblauch sehr ähnlich, ihm fehlt aber fast gänzlich der üble Knoblauch-Geruch.
Wen wundert es also, daß der Bärlauch in den letzten Jahren immer öfters in der Küche verwendet wird?

Anwendungsbeispiele

  • Die frischen Blätter nimmt man fein gehackt ein. Sie können auch ähnlich wie Schnittlauch oder Knoblauch als Gewürz oder in Salatmischungen verwendet werden. Als Teedroge hat Bärlauch nurmehr geringe Bedeutung.
  • Für eine entschlackende Frühjahrskur ist man täglich über 2-3 Wochen eine Handvoll frisch gehackte Blätter.
  • Saft
    Frisch gehacktes Kraut in einem Tuch kräftig auswinden.
    Von dem gewonnenen Saft mehrmals täglich 10-20 Tropfen einnehmen.
  • Tinktur
    3 g frisches Kraut in 100 ml 70%igem Alkohol ansetzen, gelegentlich schütteln. 2 Wochen dicht verschlossen stehen lassen und absieben. Von der Tinktur 10-20 Tropfen auf Zucker oder mit wenig Wasser nach den Mahlzeiten einnehmen.
  • Kompresse
    Frische, zerstampfte Blätter in ein Tuch einschlagen und für einige Minuten auf die betroffenen Partien legen.
  • Bärlauch reguliert den Blutdruck
    Besonders praktisch am Bärlauch ist, daß er den Blutdruck nach oben und nach unten ausgleicht.Er senkt also hohen Blutdruck und hebt niedrigen Blutdruck an. Oder anders ausgedrückt: Bärlauch tut jedem gut!Und so „nebenbei“ reinigt er den Magen, die Leber, den Darm, die Niere und die Galle.

 

Bärlauch selbst anbauen

Der Bärlauch mag einen feuchten, lockeren und nahrhaften Boden. Auch leicht kalkhaltige Erde ist von Vorteil.

Der Standort sollte halb schattig sein, direkte Dauersonne ist eher ungünstig.

Die Beste Art, den Bärlauch anzusiedeln, geschieht mit Hilfe von Ablegern. Diese bekommt man inzwischen in Baumärkten zu kaufen, wenn es im Frühling so weit ist.

Der junge Bärlauch wird dann im Garten gleich an die richtige Stelle eingepflanze, die man vorher etwas augelockert und von Unkraut befreit hat.

Nach der Blüte im Frühling zieht sich der Bärlauch übrigens nach und nach wieder in den Erdboden zurück, wo er dasnn bis zum nächsten Frühlinbg überwintert, um dann wieder für uns zu erblühen.

Bärlauch in der Küche
Bärlauch kann man in Öl einlegen, um ihn zu konservieren. Man kann ihn zu Suppen, Gemüse, Salaten, Saucen verwenden.
Bärlauchblätter kann man auch gut einfrieren und hat so das ganze Jahr über etwas von dieser wundervollen Pflanze.

Vorsicht

Frischen Bärlauch nicht in der Schwangerschaft anwenden, er steht im Verdacht, Aborte auslösen zu können.

Man kann den Bärlauch leicht mit dem Maiglöckchen verwechseln, einer giftigen Pflanze. Auch besteht eine Verwechslungsgefahr mit der giftigen Herbstzeitlosen. Deshalb bitte nur dann selbst sammeln, wenn man weiß, was man da so sammelt… Am besten unterscheidet man die Beiden dadurch, daß Bärlauch, wenn man das Blatt zwischen den Fingern reibt, nach Knoblauch riecht.

Mehr Fotos vom Bärlauch

 

 

Blühender Bärlauch
Blühender Bärlauch

 

Blühender Bärlauch
Blühender Bärlauch

 

 

Blühender Bärlauch
Blühender Bärlauch

 

 

Bärlauch
Bärlauch

 

 

Bärlauch
Bärlauch

 

 

Bärlauch
Bärlauch

 

Bärlauchblüte
Bärlauchblüte

 

Bärlauchblüte
Bärlauchblüte

 

Vorsicht giftig: Die Herbstzeitlose

Die Herbstzeitlose sieht dem Bärlauch zum Verwechseln ähnlich und wächst auch in unmittelbarer Nähe:

 

Herbstzeitlose
Herbstzeitlose

 

Vorsicht giftig: Das Maiglöckchen

Der Bärlauch sieht auch dem sehr giftigen Maiglökchen sehr ähnlich. Also Augen auf und nicht verwechseln!

 

Maiglöckchen
Maiglöckchen
Quelle: http://www.kraeuter-verzeichnis.de/

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