Was ist Coyote Teaching?
Was ist Coyote Teaching? Und was ist so besonders und wertvoll daran?
In unserer Gesellschaft bzw. an den meisten Schulen ist es noch weit verbreitet Frontalunterricht zu machen. Das dies auch anders geht und wesentlich besser funktioniert, wissen wir von den Naturvölkern. Dort geschah und geschieht (teils immer noch) Lehren und Lernen auf eine indirekte Art und Weise. Der „Schüler“ wird dazu ermutigt selbst wieder ins Handeln zu kommen, Eigeninitiative zu entwickeln und wieder neugierig und mit Begeisterung auf Neues zuzugehen und zu erforschen. Er eignet sich dadurch automatisch für ihn wichtige Fähigkeiten an. Die Vermittlung dieser Methode fand über die Anwendung von Coyote Teaching, Geschichten, Lieder und Story Telling statt. (Jon Young, Coyote`s Guide to Connecting with Natur ).
Das sog. Coyote Teaching (= Lehren) beinhaltet genau das. Was in indigenen Völkern seit Jahrtausenden gelebt wird, machen wir uns damit wieder bewusst und können so unseren Kindern (und uns) helfen, wieder mit Spaß und voller Euphorie das Leben zu erforschen. Ja, die Welt ist so spannend! Wir müssen sie nur wieder sehen! Es handelt sich um eine uralte, über Generationen entwickelte Methode des Lehrens und Lernens. Neugier und Notwendigkeit werden dabei als Sinn und somit Antrieb des Lernens betrachtet.
Hier wird die Kunst der richtigen Fragestellung geschult und angewendet. Es gibt bestimmte Fragen, die vom Lernenden beantwortet werden können; andere, die gerade so beantwortet werden können und wieder andere, die die natürliche Neugierde wieder wecken – der Mentor gibt hier keine Antworten sondern unterstützt seine Schützlinge, diese durch Selbsterfahrung selbst herauszufinden. Diese Methode ist der Schlüssel, um die kleinen und großen Kinder (das Alter und der Entwicklungs- oder Wissensstand sind dabei völlig egal) wieder in ihre natürliche Neugier zu führen, so dass sie hochmotiviert wieder eigenverantwortlich handeln. Das innere Feuer wird sozusagen wieder entzündet… Es geht im Tempo des Lehrlings vorwärts…also sehr individuell. Durch diese Selbsterfahrung können sie sich in ihrem Tempo in einem geschützten Rahmen entwickeln.
Auch die Aufmerksamkeitsspanne wird dabei nach und nach erhöht, innere Bilder werden wieder angewandt und eine Verbindung zur Natur wieder hergestellt…es ist sehr spannend, wenn man das wieder selbst erlebt…da rast mein Herz jetzt schon wieder vor Vorfreude!!
Es geht vor allem um das eigene Erleben – die Selbsterfahrung -, das finden neuer Lösungen, alte Denkmuster zu überwinden und über seine Grenzen hinauszuwachsen…sich selbst und seine Fähigkeiten besser kennenzulernen und bewusster zu werden. Alte Gewohnheiten werden durchbrochen und neue sinnvollere Wege und Möglichkeiten gefunden.
Die so entstandene liebevoll, achtsame Gemeinschaft ist dann das wertvolle Resultat daraus.
Der Coyote dient dabei als Symbol. Er gehört zu den Hundeartigen und verhält sich unauffällig. Er jagt seine Beute, frisst aber auch Aas. In den Legenden einiger Naturvölker werden sie als trickreiche, eher lustige, kreative Lehrmeister beschrieben, die den einen oder anderen Schabernack treiben. Er ist sehr schlau, findet eigene Wege, Lösungen und hat ein enormes Durchhaltevermögen. Er probiert aus, rüttelt an alten Regeln und lernt aus seinen Erfahrungen. Am ehesten ist er wohl mit den Sagen von unserem Fuchs zu vergleichen. Außerdem lehrt er uns, eigene Erfahrungen zu sammeln, sich zu trauen, ohne dass man sich bewusst ist. Es findet sozusagen verstecktes Lernen statt.
Kennengelernt habe ich diese Methode von Wildnisexperten wie Tom Brown Jr. und Jon Young.
Jon Young schreibt dazu :
”When asking questions, people, and especially children, may not be asking for information so much as they are asking for you to pay attention to the world through their eyes, to get down on all fours and be curious with them. The Art of Questioning fans this flame of inquisitiveness that burns in the heart and mind of everyone.”
( Jon Young, Coyote’s Guide to Connecting with Nature, 2008, Questioning and Answering, S.73f.) John Young.
(Übersetzt: „Wenn Fragen gestellt werden, bitten Menschen – und besonders Kinder – nicht unbedingt nach Information sondern wollen, dass wir ihnen Aufmerksamkeit geben und die Welt durch ihre Augen sehen, auf alle Viere gehen und mit ihnen neugierig sind. Die Kunst der Fragestellung facht diese Flamme von Wissbegierde an, die in Herz und Seele von jedem von uns brennt.“)
In einigen Kindergärten und Wildniskursen wird diese Methode schon erfolgreich angewandt. Aber JEDER – wirklich jeder – kann davon profitieren…es ist ein Weg wieder zu sich selbst und zurück zu den eigenen Fähigkeiten.
Kann ich gar nicht besser erklären…musst du selbst ERLEBEN!! Mach mit :). Wir freuen uns auf dich und das gemeinsame Entdecken und Lernen!
Der nächste Kurs startet im Februar! Für weitere Info melde dich bitte hier an: